Nach zwei tollen Tagen in
Basel bei Joe & Martina (danke nochmals!) inklusive Klettern im
Basler Jura, ging's anfang September Richtung Frankreich weiter. War
zugegeben ziemlich langweilig alleine da runter zu fahren. Auf einer
Raststätte in der Schweiz etwas zu Essen war dann auch nicht die
beste Idee – 16€ für einen Teller Salat – werde ich
hoffentlich nie mehr bezahlen! Irgendwann war dann auch die Autobahn
zu Ende, daher auch keine Maut mehr, dafür gefühlte 1000 Kurven bis
endlich der Felsriegel von Ceüse zu sehen war. Kurz bevor es dunkel
wurde, kam ich dann am Campingplatz "Les Guerins" an.
Der erste Tag war dann
anfangs ein wenig eigenartig, irgendwie doch komisch das erste mal
allein unterwegs zu sein. Der Plan "Einfach Rauflaufen – Leute
ansprechen" ging dann zum Glück mehr als gut auf :) Für den
Zustieg hab ich mich gleich einer Gruppe Wienern angeschlossen, oben
dann mit ein paar Neuseeländern Bekanntschaft gemacht und nach den
ersten zwei Routen auch schon ein bekanntes Gesicht geortet. "Den
Typ hab ich doch schon mal in Bürs gesehen" - und ich lag damit
auch nicht ganz falsch. Der "Typ" namens Jörg war mit
Fraser aus England unterwegs, mit den beiden hab ich dann auch die
restliche erste Woche verbracht. Jörg musste dann leider wieder nach
Hause und Fraser wollte noch in die Gorges du Loup runter. Am
nächsten Tag plötzlich von hinten – "Cheers Mate!" -
Wetter in der Gorges du Loup war Scheiße, Fraser wieder da. So waren
wir auch die zweite Woche zusammen in Ceüse unterwegs. Am Abend
gab's dann auch öfters mal Cineplexx im Bus, Pizza essen (riesig!)
und ein paar Besuche in Gap waren auch dabei. Dazwischen hab ich noch
viele andere Leute kennen gelernt unter anderem auch den 30 Jahre
älteren Alan, der als Guide in der Verdon-Schlucht arbeitet, oder
Piotr aus Polen mit dem ich die letzten beiden Tage unterwegs war.
Der hat aber lieber im Wald geschlafen und unter dem kalten
Wasserfall im "Cascade"-Sektor geduscht – "I better
buy some new quickdraws, than spending the money for camping" :)
Zum Gebiet selber - wenn man
den 1-stündigen Zustieg hinter sich gebracht hat, wird man mit
perfektem Fels belohnt. Graue, blaue und orange Streifen, technische
Platten oder auch kräftige Überhänge, alles gibt's! Meistens viele
Löcher und Dullen – aber irgendwie doch nicht wie Franken, auf
alle Fälle viel länger – oft ist Ausdauer gefragt! Viele der
älteren Touren machen sich durch weitere Hakenabstände bemerkbar,
nie gefährlich, aber doch irgendwie luftig! Auch die Bewertungen
sind im Normalfall eher auf der härteren Seite, Geschenke hab ich
auf jeden Fall keine gefunden ;) In der Sonne ist es meistens zu
warm, daher gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder früh aufstehen und
im Sektor "Cascade" klettern, am Mittag ist aufgrund der
Sonne da aber Schluss, oder am Nachmittag hochlaufen und ab 16:00 im
Schatten in den anderen Sektoren wie "Berlin" oder "Demi
Lune" klettern. Um 20:00 ist da aber Schluss, dann wird's
nämlich dunkel, die ein oder andere Route kann man dann aber doch
noch mit Stirnlampe machen. Schade, dass man nur 4 Stunden Zeit hat,
man muss daher immer ein wenig Gas geben, damit man seine Routen
zusammen bekommt. Im Sommer soll das mit dem Schatten besser sein, da
die Sonne höher steht. Wie auch immer, cool war's trotzdem ;). Leute
waren nie zuviel unterwegs, war aber auch nie ein Problem jemanden
zum Klettern zu finden. In der ersten Woche war's noch ziemlich warm,
ist dann aber immer kälter geworden. Vom T-Shirt beim Sichern am
ersten Tag, bis zur Daunenjacke am letzten Tag war alles dabei.
Die erste Woche hat mich
ziemlich fertig gemacht, entweder es war die Kombination aus Zustieg
und Klettern oder die letzten 3 Wochen im Frankenjura waren noch zu
spüren. Ich musste dann auf jeden Fall zwei Pausetage einlegen, das
schlechte Wetter kam mir dann gerade recht. Alan hat mich dann gleich
am zweiten Tag die Route "La Femme Noire" (7c+) hochgejagt.
Die Züge hab ich dann zwar irgendwie hingebracht und auch einige
ziemlich weite Abgänge hingelegt, aber für die kurze Zeit war die
Messlatte dann doch ein bisschen zu hoch für mich, vielleicht dann
in Siurana wenn Zeit zum Projektieren ist ;). Alan konnte dann am
gleichen Tag noch sein Sommer-Projekt "La femme blanche"
(8a+) punkten, ein Beweis das man auch mit 53 noch richtig schwer
klettern kann! Super Aktion! Mein Highlight war die Tour "Vagabond
d'occident" (7c) im Sektor "Cascade", die ich am
vorletzten Tag noch Rotpunkt klettern konnte. Die Tour startet gleich
sau steil, jedoch großgriffig und überraschend human bis zur Kante,
dort wartet dann die Schlüsselstelle, danach geht's zum Glück nicht
mehr ganz so steil weiter. Weite Züge an relativ guten Griffen,
dazwischen aber auch immer wieder ein paar schwerere Stellen, dran
bleiben bevor man vom Pump eingeholt wird, Rasten bei der letzten
Exe, dann noch 3 schwerere Züge an kleinen Leisten bis zum Umlenker
– auf jeden Fall eine super Linie! Auch konnte ich ein paar
leichtere bekannte Touren wie z.B. "Lapinerie" (7b) - mit
Sprung zum Schluss oder "Super Mickey" (7b) –
Henkelparade mit Boulderstelle als Finale klettern. So toll fand ich
die beiden Touren aber nicht wirklich, Hype eher unberechtigt und
schon ziemlich abgeschmiert. Zu den schönsten zählen definitiv "La
petite illusion" (7a+) und "Pourquois Pas" (7a+),
wobei die zweite warscheinlich eine der besten Touren auf Erden ist –
Must do! Weiters konnte ich ein paar tolle 7a's onsight klettern,
auch nicht gerade alltäglich für meine Verhältnisse ;) Gerne hätte
ich dann noch den Klassiker "Blocage Violent" (7b+ - hart!)
in den Rucksack gepackt, wollte sich aber auch am 2. Tag
wiedersetzen, wenigstens ein halbwegs guter Versuch war dabei – ein
Grund um wieder zu kommen und das werde ich bestimmt! Mit dem
erstmaligen Bedienen einer Waschmaschine bin ich dann zum Grande
Finale noch bei der persönlichen Höchstleistung angelangt :) –
Ceüse war super!
Heute Morgen hab ich dann
meine Sachen gepackt, mich von den Nachbarn verabschiedet und mit
Piotr um Mittag nach Gap zum Einkaufen gefahren. Ihn hab ich im
Zentrum dann abgeladen und bin dann allein weiter nach Marseille zum
Flughafen gefahren wo ich jetzt auch gerade bin. Um 18:30 wird Kumi
hier landen, dann geht's die nächsten 2-3 Wochen in die
Tarnschlucht! Life's Good! :)
|
Felsriegel von Ceüse |
|
Betrieb im Sektor "Berlin" |
|
Alan & Fraser in der Route "Berlin" (7c) |
|
Sonnenuntergang am Fels |
|
Waschtag |
|
Still Alive ;) |
|
Nix ohne an ghöriga Ribbl! |
|
Sektor "Cascade" - steiler Einstieg garantiert |
|
Adios Ceüse - War nicht das letzte mal! |
sau cool harti!!! :D
AntwortenLöschenabr das jetzt zum ersta mol d wäschmaschina benutzt hosch gibt ma kle zum denka ;)