Freitag, 6. Dezember 2013

Siurana

Anfang November machte ich mich ziemlich angepisst (wortwörtlich zu nehmen) Richtung Spanien auf. 4 Wochen Siurana sind schon wieder Geschichte, bis jetzt warscheinlich die beste Zeit seit ich im August gestartet bin.

Zuerst stand die große Fahrt vor mir, 2 Tage im Auto zu sitzen war dann aber doch nicht ganz so toll. Nahe der spanischen Grenze hab ich dann auf dem Parkplatz einer Autobahnraststätte übernachtet und durfte am nächsten Morgen von einem älteren Schweizer erfahren, dass das doch keine so gute Idee war. Anscheinend sollen wöchentlich Leute auf diesem Parkplatz in der Nacht überfallen werden, wie auch immer passiert ist mir nichts, warscheinlich war der Schweizer auch ein wenig paranoid :) Nach endlosem gekurve Richtung Siurana hat's mir dann fast die Sprache verschlagen, die Gegend ist unglaublich! Auch der spezielle Rauchgeschmack vor den Cafe's machte mir gleich klar – Du bist in Spanien! ;) Felsen in Schwarz, Grau und Orange so weit das Auge reicht, davor ein Stausee und im Hintergrund die Bergkette von Montsant, blauer Himmel und 15 Grad, ich war definitiv nicht enttäuscht und topmotiviert wieder am Seil zu klettern.

Am Campingplatz waren anfangs dann doch einige Leute und innerhalb des ersten Abends wurden schon einige Bekanntschaften gemacht. Die zwei Deutschen Michi und Johannes aus Bayern gaben mir dann gleich am ersten Tag eine Einführung ins Gebiet, mit den beiden hatte ich auf jeden Fall eine Menge Spass und bin auch die meiste Zeit mit Ihnen geklettert! Danke Jungs! :D Eines morgens stand dann ein bärtiger Typ vor meinem Auto und fragte in breitem Muntafuner Dialekt ob ich Stefan sei, er hätte mich schon gestern gesucht. Von dort an war dann auch Matthias in unserer Truppe am Start. Mit den 3 bin ich dann die ersten beiden Wochen in Siurana umhergeirrt und eine lustige Zeit verbracht.

Jaja "Da Hias and I am Leisten herknolln in Siurana" Gea Hias! :)

Matthias musste dann nach den ersten beiden Wochen nach Hause, dafür durfte er aber mit "Boys Don't Cry" seine erste 7c mit nach Hause nehmen – Congrats Hias! Auch waren immer wieder andere Leute mit uns unterwegs, unter anderem Johannes und Thomas aus der Schweiz, Roja aus Mexiko, Freddie aus Deutschland, Fernando aus Chile, Crazy Mike aus Schweden und unzählige andere, macht jetzt nicht viel Sinn hier alle Leute aufzulisten, es waren auf jeden Fall sau viele ;) So gut wie jeder war motiviert sich zu pushen und es war definitv Motivation in der Luft mit all diesen Leuten! Venga! Die geschlauchten Abende nach den Klettertagen wurden im Fugones (Steinhaus mit Feuerstelle) am Feuer verbracht, zusammen gekocht und auch ein paar Bier und Weinflaschen vernichtet. Auch die Pausetage waren alles andere alls langweilig, das finden von Gas hat dann doch einen ganzen Tag in Anspruch genommen und auch der Bohrmaschine Toni Arbones konnte ich ein wenig beim Einrichten einer neuen Tour helfen. Die Zeit war vom Morgen bis zum Abend komplett ausgefüllt – Gelesene Seiten => 0. Wettertechnisch war so gut wie immer blauer Himmel, jedoch mussten auch einmal vier Tag Dauerregen ausgehalten werden, zum Glück war der Regen nur eine einmalige Aktion. Auch mit der Temperatur ging es nach der ersten Woche steil bergab, Nächte unter der 0 Grad Grenze waren keine Seltenheit, dafür war es perfekt um im Tshirt in der Sonne zu klettern. In der Hälfte des Trips stieß dann auch die Irin Niamh zu unserer Truppe dazu, alle anderen begannen nach weiter zu ziehen oder nach Hause zu fahren, es wurde definitv ein wenig leer auf dem Parkplatz. Anfang dieser Woche waren wir dann nur noch zu 5t, Mitte Woche dann mehr oder weniger nur noch zu 2t. Nun ist auch die 4. Woche so gut wie Geschichte, morgen mache ich mit Niamh Richtung Margalef auf da dort einige ihrer Kollegen anreisen werden, hier mehr oder weniger alleine zu bleiben macht dann wirklich keinen Sinn ;) So wie's ausschaut werden auch die zwei Bayern wieder dort sein, eigentlich wollten sie ja nur 2 Tage nach Margalef und dann nach Albarracin fahren, naja nach einer Facebook-Nachricht war dann klar dass sie von den Routen in Margalef in den Bann gezogen wurden. Hab ich's doch gewusst :D

Und das Klettern? Ach ja das Klettern, das gab's ja auch noch neben all diesen Bekanntschaften :)
Klettern in Siurana ist top, Leistenkletterei vom feinsten, gute Schuhe und viel Haut auf den Fingerspitzen definitiv von Vorteil. Die Routen sind meist vertikal bis leicht überhängend, steile Henkelkletterei gibt es nur selten. Technik und Fingerkraft machen das Leben hier auf alle Fälle leichter ;) Und das ganze Paket gibts dann noch verpackt in unglaublicher Umgebung, Sonnenuntergänge der Ultraklasse! ;) Die erste Woche habe ich damit verbracht, nach Fontainebleau wieder ins Seilklettern zu kommen, mehrere leichtere Touren gemacht und in der zweiten Wochen dann meinem Plan Routen zu projektieren nachgegangen. Ende zweiter Woche hatte ich dann so gut in jedem besuchten Sektor ein kleineres Projekt, jedoch noch nicht wirklich etwas geklettert. Anfang dritter Woche begann der Plan dann zum Glück aufzugehen und ich konnte einige Routen abknippsen. Dies vergangene Woche war dann klettertechnisch die beste Seilkletterwoche ever und ich konnte zu meinem erstaunen mit Siouxie meine erste 7c+ punkten. Nachdem ich an diesem Tag schon 2 Versuche in der Tour gemacht habe, wollte ich eigentlich nur nochmal hochklettern um die Exen einzusammeln, zu meinem erstaunen Stand ich aber einige Minuten später mit großem Grins am Umlenker. Die guten Dinge passieren anscheinend immer dann wenn man es am wenigsten erwartet ;) Definitv ein gutes Ende für "Siurana Teil 1". Morgen wird in Montsant geklettert, dann geht es bis zum 18. Dezember nach Margalef und danach mit Kumi und Mario wieder zurück nach Siurana! Die Leisten gegen Löcher auszuwechseln ist Hauttechnisch warscheinlich gar keine so schlechte Idee! Psyched! Life's Good! VEEEENNNGGGAAAA!!!


"Boys Don't Cry" (7c)

Climbing Paradise

Michi am Sichern im Sektor "Siuranella"

Abend in der Bar

"Siouxie" (7c+)

Johannes, Michi, Niamh und Thomas im Fugones

Teamwork ;)

Siurana

Waiting for the Sunset

Nicht ganz falsch

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