Dienstag, 24. Dezember 2013

Montsant, Margalef und zurück nach Siurana

Nach 5 Wochen Siurana gings anfang Dezember Richtung Margalef, es war an der Zeit die hautfeindlichen Leisten gegen Löcher auszutauschen. Die Haut an den Fingerspitzen wurde in Siurana definitiv nicht geschont :)

Auf dem Weg nach Margalef verbrachten wir noch einen Tag in Montsant. Auf holprigem Feldweg geht es 20min zum Parkplatz, empfehlenswert ist es die Schlaglöcher in großem Bogen zu umfahren! Nach der ganzen Leistenknallerei in Siurana war der Konglomerat in Montsant dann doch ein wenig eigenartig, die Löcher sind zwar recht gut, das Problem war dann eher das Finden der guten Löcher und die Länge der Touren, die Unterarme hat's auf jeden Fall aufgeblasen :)

Am Abend machten wir uns dann Richtung Margalef auf wo Niamh's Kollegen Marianne, Sean und Kev im Refugio schon auf uns warteten. Unter Kletter-Refugio habe ich mir eigentlich einen herunter gekommenen Steinhaufen vorgestellt, doch das Refugio in Margalef ähnelt eher einem 5-Sterne Hotel. Der größte Vorteil des Refugios – Für 3€ gibt es eine Dusche, die erste "warme" Dusche seit 5 Wochen – Luxus pur! :) Übernachten auf dem Parkplatz und ab und zu eine Dusche, billiger wird es warscheinlich nicht mehr. Wasser gibt's bei der Kirche im Dorf und die Heizung gibt's nach frostiger Nacht von der Sonne höchst persönlich – falls es mal keinen Nebel hat! Die zwei Bayrischen Freunde Michi & Johannes haben es nicht wie geplant nach Albarracin geschafft sondern sind den Löchern von Margalef verfallen. Auch Thomas hat es nicht lange in Albarracin ausgehalten, fast erfroren stand er eines Abend's an der Bar im Refugio, schlussendlich waren dann alle ungeplant wieder in Margalef vereint!

Wer schon in Bürs geklettert ist wird sich in Margalef warscheinlich schnell zurecht finden. Margalef in ein paar Worten – Bürs in Orange! So gut gelaufen wie in Siurana ist es mir leider nicht, eine Erkältung hat mir dann auch noch ein paar Pausetage mehr eingebracht. Schlussendlich durfte ich neben ein paar leichteren Routen nur die Tour "Sudoku" mitnehmen. Brütende Sonne, schmieriger Nebel und Dummheit, haben mir schlussendlich 5 Tage Löcherschnapperei eingebrockt, naja manchmal will's hald einfach nicht! Dafür habe ich dann in der Bar ein Geburtstagslied und einen Kuchen bekommen – Thx! :) Michi & Johannes haben uns dann gegen Ende leider verlassen, auch Thomas musste gestern wieder zurück in die Schweiz – war super mit euch! :D

Nach einenhalb Wochen Margalef waren die Fingerspitzen wieder geheilt und es ging zurück nach Siurana. Mario und Kumar habe ich letzten Mittwoch dann in Barcelona am Flughafen abgeholt und dann die ersten 2 Tage mit Ihnen, Niamh und Marianne im Bungalow übernachtet. Heizung, Küche und eigene Dusche – Käsknöpfle-Partie inklusive – den Bungalow wollten wir gar nicht mehr hergeben. Am Freitag gab es nochmal eine Fahrt nach Barcelona um Niamh und Marianne am Flughafen abzuladen! :( Es gibt aber definitv ein Wiedersehen! :D

Neujahr wird dann in Barcelona gefeiert, ob es dann nochmal zurück nach Siurana geht weiß ich noch nicht! Plan ist Anfang Jänner noch 2 Wochen in Chulilla zu klettern und dann das Seil beseite zu legen um bis mitte März die Sandsteinblöcke von Albarracin zu besichtigen, bevor es schlussendlich über Finale wieder nach Hause geht.

Der Campingplatz hier in Siurana hat sich mittlerweile gefüllt, in Cornudella sind viele Leute unterwegs und man merkt definitv die Urlaubszeit. Weihnachten in Siurana - Kochen auf dem Gaskocher!

Feliz Navidad – Morgen wird Geklettert! ;)

Montsant

Margalef Sektor "Espadelles"

Nebeltag in "Sudoku" (7c)

The Happy Life!

Guten Morgen am Parkplatz

Nebel! Klettern oder nicht?

The Crew in Siurana - Thomas, Mario, Ich, Kumar, Marianne und Niamh


Luxus-Frühstück im Bungalow

"Extratosferika" (7c)

Sonne "genießen" am Rettungshenkel ;)

Weihnachtseinkauf in Cornudella

Abendessen am Parkplatz
Auf zum nächsten Griff - Zunge nicht verlieren :)

Das schönste kommt zum Schluss - "La Muerte Del Sponsor" (7b+)





Freitag, 6. Dezember 2013

Siurana

Anfang November machte ich mich ziemlich angepisst (wortwörtlich zu nehmen) Richtung Spanien auf. 4 Wochen Siurana sind schon wieder Geschichte, bis jetzt warscheinlich die beste Zeit seit ich im August gestartet bin.

Zuerst stand die große Fahrt vor mir, 2 Tage im Auto zu sitzen war dann aber doch nicht ganz so toll. Nahe der spanischen Grenze hab ich dann auf dem Parkplatz einer Autobahnraststätte übernachtet und durfte am nächsten Morgen von einem älteren Schweizer erfahren, dass das doch keine so gute Idee war. Anscheinend sollen wöchentlich Leute auf diesem Parkplatz in der Nacht überfallen werden, wie auch immer passiert ist mir nichts, warscheinlich war der Schweizer auch ein wenig paranoid :) Nach endlosem gekurve Richtung Siurana hat's mir dann fast die Sprache verschlagen, die Gegend ist unglaublich! Auch der spezielle Rauchgeschmack vor den Cafe's machte mir gleich klar – Du bist in Spanien! ;) Felsen in Schwarz, Grau und Orange so weit das Auge reicht, davor ein Stausee und im Hintergrund die Bergkette von Montsant, blauer Himmel und 15 Grad, ich war definitiv nicht enttäuscht und topmotiviert wieder am Seil zu klettern.

Am Campingplatz waren anfangs dann doch einige Leute und innerhalb des ersten Abends wurden schon einige Bekanntschaften gemacht. Die zwei Deutschen Michi und Johannes aus Bayern gaben mir dann gleich am ersten Tag eine Einführung ins Gebiet, mit den beiden hatte ich auf jeden Fall eine Menge Spass und bin auch die meiste Zeit mit Ihnen geklettert! Danke Jungs! :D Eines morgens stand dann ein bärtiger Typ vor meinem Auto und fragte in breitem Muntafuner Dialekt ob ich Stefan sei, er hätte mich schon gestern gesucht. Von dort an war dann auch Matthias in unserer Truppe am Start. Mit den 3 bin ich dann die ersten beiden Wochen in Siurana umhergeirrt und eine lustige Zeit verbracht.

Jaja "Da Hias and I am Leisten herknolln in Siurana" Gea Hias! :)

Matthias musste dann nach den ersten beiden Wochen nach Hause, dafür durfte er aber mit "Boys Don't Cry" seine erste 7c mit nach Hause nehmen – Congrats Hias! Auch waren immer wieder andere Leute mit uns unterwegs, unter anderem Johannes und Thomas aus der Schweiz, Roja aus Mexiko, Freddie aus Deutschland, Fernando aus Chile, Crazy Mike aus Schweden und unzählige andere, macht jetzt nicht viel Sinn hier alle Leute aufzulisten, es waren auf jeden Fall sau viele ;) So gut wie jeder war motiviert sich zu pushen und es war definitv Motivation in der Luft mit all diesen Leuten! Venga! Die geschlauchten Abende nach den Klettertagen wurden im Fugones (Steinhaus mit Feuerstelle) am Feuer verbracht, zusammen gekocht und auch ein paar Bier und Weinflaschen vernichtet. Auch die Pausetage waren alles andere alls langweilig, das finden von Gas hat dann doch einen ganzen Tag in Anspruch genommen und auch der Bohrmaschine Toni Arbones konnte ich ein wenig beim Einrichten einer neuen Tour helfen. Die Zeit war vom Morgen bis zum Abend komplett ausgefüllt – Gelesene Seiten => 0. Wettertechnisch war so gut wie immer blauer Himmel, jedoch mussten auch einmal vier Tag Dauerregen ausgehalten werden, zum Glück war der Regen nur eine einmalige Aktion. Auch mit der Temperatur ging es nach der ersten Woche steil bergab, Nächte unter der 0 Grad Grenze waren keine Seltenheit, dafür war es perfekt um im Tshirt in der Sonne zu klettern. In der Hälfte des Trips stieß dann auch die Irin Niamh zu unserer Truppe dazu, alle anderen begannen nach weiter zu ziehen oder nach Hause zu fahren, es wurde definitv ein wenig leer auf dem Parkplatz. Anfang dieser Woche waren wir dann nur noch zu 5t, Mitte Woche dann mehr oder weniger nur noch zu 2t. Nun ist auch die 4. Woche so gut wie Geschichte, morgen mache ich mit Niamh Richtung Margalef auf da dort einige ihrer Kollegen anreisen werden, hier mehr oder weniger alleine zu bleiben macht dann wirklich keinen Sinn ;) So wie's ausschaut werden auch die zwei Bayern wieder dort sein, eigentlich wollten sie ja nur 2 Tage nach Margalef und dann nach Albarracin fahren, naja nach einer Facebook-Nachricht war dann klar dass sie von den Routen in Margalef in den Bann gezogen wurden. Hab ich's doch gewusst :D

Und das Klettern? Ach ja das Klettern, das gab's ja auch noch neben all diesen Bekanntschaften :)
Klettern in Siurana ist top, Leistenkletterei vom feinsten, gute Schuhe und viel Haut auf den Fingerspitzen definitiv von Vorteil. Die Routen sind meist vertikal bis leicht überhängend, steile Henkelkletterei gibt es nur selten. Technik und Fingerkraft machen das Leben hier auf alle Fälle leichter ;) Und das ganze Paket gibts dann noch verpackt in unglaublicher Umgebung, Sonnenuntergänge der Ultraklasse! ;) Die erste Woche habe ich damit verbracht, nach Fontainebleau wieder ins Seilklettern zu kommen, mehrere leichtere Touren gemacht und in der zweiten Wochen dann meinem Plan Routen zu projektieren nachgegangen. Ende zweiter Woche hatte ich dann so gut in jedem besuchten Sektor ein kleineres Projekt, jedoch noch nicht wirklich etwas geklettert. Anfang dritter Woche begann der Plan dann zum Glück aufzugehen und ich konnte einige Routen abknippsen. Dies vergangene Woche war dann klettertechnisch die beste Seilkletterwoche ever und ich konnte zu meinem erstaunen mit Siouxie meine erste 7c+ punkten. Nachdem ich an diesem Tag schon 2 Versuche in der Tour gemacht habe, wollte ich eigentlich nur nochmal hochklettern um die Exen einzusammeln, zu meinem erstaunen Stand ich aber einige Minuten später mit großem Grins am Umlenker. Die guten Dinge passieren anscheinend immer dann wenn man es am wenigsten erwartet ;) Definitv ein gutes Ende für "Siurana Teil 1". Morgen wird in Montsant geklettert, dann geht es bis zum 18. Dezember nach Margalef und danach mit Kumi und Mario wieder zurück nach Siurana! Die Leisten gegen Löcher auszuwechseln ist Hauttechnisch warscheinlich gar keine so schlechte Idee! Psyched! Life's Good! VEEEENNNGGGAAAA!!!


"Boys Don't Cry" (7c)

Climbing Paradise

Michi am Sichern im Sektor "Siuranella"

Abend in der Bar

"Siouxie" (7c+)

Johannes, Michi, Niamh und Thomas im Fugones

Teamwork ;)

Siurana

Waiting for the Sunset

Nicht ganz falsch